News

SRK Kundin mit Herz

Eine langjährige SRK Kundin teilt uns ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit.
Interview Kundin mit Herz_HW am Nähen

Wir begrüssen H. W.* herzlich in unseren Büroräumlichkeiten in Baar. Ursula Haab, unsere Leiterin Notruf, führt das Interview durch.

Liebe H., vielen Dank, dass du dich für dieses Interview zur Verfügung stellst. Du bist seit September 2023 Notrufkundin beim SRK Zug und seit längerer Zeit auch eine treue Fahrdienst Kundin. Welche SRK Dienstleistungen hast du als Erstes genutzt und wann war das?
Das mache ich doch sehr gerne. 2020 nutzte ich das erste Mal den Rotkreuz-Fahrdienst, das war noch bei Frau Engel, der damaligen Fahrdienstleiterin. Sie war tatsächlich mein Engel, sie hat für mich alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die Fahrten stattfinden konnten.

Wie bist du auf unsere Dienstleistungen aufmerksam geworden?
Durch meine Sozialarbeiterin. Sie hat die Not mit meiner gesundheitlichen Situation realisiert und mir geholfen mein tägliches Leben zu bewältigen.

Was hat dich von unseren Dienstleistungen überzeugt?
Die Hilfsbereitschaft und die Geduld der freiwilligen Rotkreuz-Fahrer/innen sowie die schönen Gespräche, die ich mit Ihnen während den Fahrten führte.

Wozu brauchst du den Fahrdienst?
Nach 17 schmerzhaften Operationen an meinem Bein fühlte ich mich unsicher beim Gehen. Es wurde für mich unmöglich, den ÖV zu benutzen.

Wie zufrieden bist du mit dem Fahrdienst und unseren freiwilligen Fahrer/innen?
Ich bin mit allen Fahrern sehr zufrieden. Manchmal sind sie Reiseführer und machen mich auf schöne Dinge aufmerksam, die sich am Wegesrand befinden und die ich sonst nicht wahrgenommen hätte. Eine Fahrerin hat mir während einer Fahrt ihre damalige Schule gezeigt. Ich schätze die Herzlichkeit und Aufmerksamkeit der Rotkreuz-Fahrer/innen.

Gibt es eine Fahrt, die Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, als ich mit einem Fahrer nach Bern fahren konnte. Der nette Mann hatte ein modernes Auto mit Bordcomputer. Mit grosser Freude hat er mir all die Details des Gerätes erklärt. Die Funktionen faszinierten mich sehr. Jede Bodenwelle oder jedes entgegenkommende Auto wurde automatisch erkannt und angezeigt. Es war ein tolles Erlebnis und am liebsten wäre noch tagelang weitergefahren.

Du bist noch jung, trotzdem hast du ein Notrufgerät. Dürfen wir erfahren, warum?
Nach all meinen Operationen fühlte ich mich zu Hause unsicher, weil ich allein lebe.

Wie bist du zum SRK-Notruf gekommen?
Mein Physiotherapeut hat mir Willy Kälin, euren SRK-Notrufberater empfohlen. Willy hat mich dann beraten und ich werde nie vergessen, wie er bei mir zuhause das Notrufgerät installiert hat. Alle Kontaktpersonen waren anwesend und Willy erklärte alles mit so viel Ruhe und Geduld. Am Schluss sagte er zu den Kontaktpersonen: "Lueged guet zu ihre!" Seither betreut er mich, wann immer ich ein Problem habe. Das Notrufgerät gibt mir seitdem meine Sicherheit zu Hause zurück, so bin ich beruhigt.

Wie zufrieden bist du mit unserer Notruf-Dienstleistung?
Ich bin sehr zufrieden! Das Notrufgerät ist meine Sicherheit! Es ist auch sehr praktisch in den Alltag integrierbar, ich spüre das Gerät gar nicht mehr am Handgelenk, es gehört einfach zu mir. Die Leute bei der Notrufzentrale sind immer sehr nett, und wünschen mir einen schönen Tag und gute Besserung.

Musstest du das Notrufgerät schon mal ernsthaft einsetzen?
Nein, ich hatte bis jetzt immer Glück! Ich bin dankbar für die kleinen gesundheitlichen Fortschritte und dass ich nicht im Rollstuhl sein muss.

Machst du regelmässig einen Probealarm mit den Notrufgerät? Ist das kompliziert?
Ja, jeden Monat am gleichen Tag. Das ist ganz einfach, ich nutze dazu meinen Geburtstags-Tag, den 17ten. Zusätzlich mache ich eine Notiz in meiner Agenda. Es ist zu meiner Sicherheit, so weiss ich, dass das Gerät funktioniert. Die Notrufzentrale merkt sogar, ob ich am Handsender oder am Tischgerät den Notruf drücke, denn beides muss funktionieren. Sie hören mich auch, wenn ich mich in einem anderen Raum befinde. Ich lasse immer alle Türen offen, vor allem im Bad, da ich dort gefährdeter bin.

Wir haben jemanden gesucht, der für unsere Kunden kleine Taschen für die mobilen Notrufgeräte näht und wir haben dich gefunden. Magst du uns diese Geschichte erzählen?
Für mich ist das Nähen mehr als ein Hobby. Für mich ist es wie eine Therapie, währenddessen ich meine Schmerzen vergessen kann. Willy Kälin wusste von meinen selbstgemachten Schlüsselanhängern und anderen Näharbeiten. Er brachte mir eines Tages ein Muster vorbei und meinte: "Liebe H., das wäre doch etwas für dich!" Im ersten Moment dachte ich, das kann ich nicht machen, denn die Täschchen müssen ja ganz besonders schön sein.

Wenn ich deine Täschchen anschaue, sind diese nicht nur sehr schön, sie sind absolut perfekt, professionell genäht und mit durchdachtem Design. Vielen Dank, das bedeutet mir sehr viel. Ich habe mir unzählige Gedanken gemacht. Die Menschen mit einem Notrufgerät müssen einer Hand reingreifen können, um das Gerät herauszunehmen. Nicht alle haben kleine Hände, einige haben Probleme mit den Händen. Aus diesem Grund haben die Taschen auch keinen Druckknopf, sondern einen Klettverschluss. Es muss einfach zu bedienen sein. Und der Stoff muss abwaschbar sein.

Das Wichtigste daran ist, es steckt in jedem Täschchen ganz viel Liebe und Freude.
Und auch viel Dankbarkeit, für all die Helfer und Helferinnen vom SRK Zug - für all die schönen Momente, die ich erleben konnte. Sie nehmen mich einfach, wie ich bin.

Liebe H., wir danken dir von Herzen und im Namen des gesamten SKR-Teams für das tolle Gespräch.

* Name der Geschäftsstelle bekannt